Anlass

Der „#Aufschrei" über den Herrenwitz macht eine beeindruckende Runde bei Twitter. Noch nie haben so viele Frauen in so kurzer Zeit ihre Erfahrungen aus einem sexualisierten Alltag zusammengetragen.
Das ist für uns Anlass, zu fragen, wie wir denn damit umgehen, wenn es uns widerfährt.

Benehmen wir uns dann „auch mal daneben"? Machen wir dann eben auch mal männerfeindliche Witze? Oder behalten wir Contenance, schweigen dazu und tun so, als hätten wir nichts gehört? Oder empören wir uns mit ausnehmender Phonstärke und schlagen sogar zu? Oder sind wir so perplex, dass uns gar nichts einfällt außer der Frage, was uns eigentlich blühen würde, wenn wir uns so benähmen?

Ziel/Inhalt:

Die Schauspielerin und Schauspielpädagogin Stephanie Baak und ich wollen gerne mit Euch/Ihnen ausprobieren, welche Verhaltensmöglichkeiten wir uns in solchen Situationen erträumen und real vorstellen können. Dabei wollen wir solche Verhaltensweisen trainieren, mit denen wir die eigene Rolle so gestalten, dass wir uns in ihr entfalten können. Wir trainieren, wie wir verbale Angriffe abwehren. Wir trainieren Schlagfertigkeit und machen den Gegenwitz salonfähig.

Wir legen großen Wert auf die Vorbereitung von Situationen, in denen wir sexualisiertes Verhalten erwarten. Dazu beschäftigen wir uns mit Fragen wie:
- Wer könnte wie reagieren? (Best case/worst case;)
- Wie kann ich Angriffe außer Kraft setzen? (Probehandeln)
- Welche Gegenreaktionen erwarte ich auf meine Intervention? (Eventualitäten einkalkulieren)
- Welche meiner moralischen Grundvorstellungen sind berührt? (Reflexion meiner Ethik)
- Welche meiner Glaubenssätze sind berührt/brauche ich? (Reflexion meiner Wertehierarchien)

Dazu wollen wir Elemente des Schauspiel-Trainings ausprobieren und mit ihnen szenariobasiert arbeiten.
Ziel ist, Euch/Ihnen die Möglichkeiten zu geben, die eigene Selbstsicherheit wirkungsvoll zu zeigen.

Unsere Schwerpunkte:
- eigene Ziele, Werte, Vorbilder und Handlungsmuster benennen
- Erkennen von Schlüsselsituationen und gezielte Vorbereitung darauf
- sprachliche Mittel wie „der gezielt eingesetzte Männerwitz"
- körperliche Subtexte in Blick, Mimik, Gestik, Körperhaltung erkennen

Methoden:
Impulsreferate; in Gruppen und Plenum:, Präsentationsübungen, Einwandbehandlung, Statusübungen, szenische Spiele, fokussierte Szenenarbeit, auf Wunsch Kameraübungen

Ort:
Oldenburg in Oldenburg
Zeit:
Mittwoch, 21.08.2013 von 18:00 bis 22:00 Uhr